Samstag, 20. Mai 2006

8. Gaiser Wassermeeting


So geht es: Parcoursbauerin Evi Gossweiler zeigte die Posten des Fussgängerparcours am Gaiser Wassermeeting vor.
Bild: Isabelle Kürsteiner

Letzter Parcours von Evi Gossweiler

-iks-  In der Schweiz wird einzig in Gais ein Wassermeeting auch für Fussgänger organisiert. Damit wird Menschen mit einer Behinderung, die Nichtschwimmer sind und sich gerne im Element Wasser bewegen, die Möglichkeit geboten, Wettkampfatmosphäre zu erleben. Letztmals baute Evi Gossweiler aus Niederteufen den Fussgängerparcour in Gais.

Mirta Ammann, bestens bekannt als Chorleiterin von „Erscht rächt“ sowie Evi Gossweiler initiierten vor neun Jahren beim Klausschimmen in Gais den bis zum heutigen Tag ersten Nichtschwimmerwettkampf der Schweiz für Menschen mit Behinderung. Ein offenes Ohr hatte damals mit Roland Egger der aktuelle Präsident des Gaiser Schwimmclubs. Denn, für Menschen mit einer Behinderung werden auf nationaler Ebene zahlreiche Schwimmwettkämpfe angeboten, einer auch vom Gaiser Schwimmclub, nicht aber für Fussgängerinnen und Fussgänger und damit auch nicht für Menschen mit einer schwereren Behinderung oder Mehrfachbehinderungen, die Hilfsmittel oder Assistenz benötigen. In diese Bresche sprang Roland Egger mit seinem Team, der erstmals vor acht Jahren ein Gaiser Wassermeeting zusammen mit Mirta Ammann und Evi Gossweiler organisierte. Bei diesem Zusammenlegen von Know-how blieb der Erfolg nicht aus. Seither wird der Anlass jährlich durchgeführt, am vergangenen Samstag bereits zum achten Mal.

Parcours die motivierten
Während den ersten Parcours für Menschen mit einer Behinderung die Nichtschwimmer sind Mirta Ammann und Evi Gossweiler zusammen bauten, war für die restlichen sieben Parcours Evi Gossweiler zuständig. Die Niederteufnerin gestaltete die Fussgängerstrecken im Wasser mit viel Liebe zum Detail und mit enormer Fantasie. Karin Rechsteiner, Technische Leiterin der Hinterländer und Mitglied des APV (Appenzeller Plusport-Verband), brachte es auf den Punkt: „Es ist und war immer ein wunderschöner Anlass vor allem für die Nichtschwimmerinnen und Nichtschwimmer, die sonst keine wettkampfartigen Angebote haben. Das Gaiser Wassermeeting ist ein Highlight. Ich persönlich habe jedes Jahr gestaunt ob den Ideen von Evi Gossweiler und deren guter Durchführbarkeit. Sie baute jeden der Parcours auf dem auf, was unsere Nichtschimmerinnen und –schwimmer können.“

Integration – wir tun es
Evi Gossweiler freut sich am meisten, dass in diesem Jahr auch die Kleinkinder von Gais den Parcours über die Mittagszeit zusammen mit ihren Müttern absolvierten. Sie unterstreicht: „Wir sprechen nicht von Integration, wir tun es!“ Damit wies sie auf die Kampfrichterinnen und Kampfrichter sowie Helferinnen und Helfer vom Schwimmclub hin, die einzelne Parcoursstationen betreuten und sich für die Zeitmessung im zweiten Teil des Wettkampfes über die bekannten Schwimmstrecken verantwortlich zeigten, aber auch das ganze Wettkampf-Know-how mitbrachten und die Start- sowie Ranglisten bearbeiteten. Rund 120 Starts absolvierten die Sportlerinnen und Sportler der Behindertensport-Sektionen Innerrhoden, Vorderland, Mittelland und Hinterland sowie der Invalida St. Gallen und Rorschach. Erstmals nahm gar der Behindertensport Schwimmclub Winterthur teil. Evi Gossweiler: „Das bestätigt unsere Idee. Das Wassermeeting ist ständig gewachsen. Begonnen hatten wir ja mit unseren verbandseigenen vier Sektionen, hinzu kamen die St. Gallen, die Rorschacher und in diesem Jahr erstmals die Winterthurer. Nun freut es mich, dass ich die Verantwortung wiederum den Innerrhodern abgeben kann. Mit Barbara Hochueli übernimmt nach Mirta Ammann und mir wiederum die Technische Leiterin der Innerrhoder Sektion das Parcoursbauen. Dennoch werde ich mit meiner Schwimmgruppe weiterhin regelmässig nach Gais kommen. Dann aber als Gast.“ Dabei lacht Evi Gossweiler ihr so bekanntes fröhliches und ansteckendes Lachen.

120 Starts und Winterthurer Gäste
Gestartet wurde in den Disziplinen 25 Meter Freistil mit Schwimmhilfe oder Begleitung, 4x25 Meter Freistil Sektionsstaffel, 25 Meter, 50 Meter Bauchlage ohne Betreuung und Hilfsmittel sowie 25 Meter Rückenlage ohne Betreuung und Hilfsmittel und natürlich beim einzigartigen Geschicklichkeits-Parcours im Wasser für Nichtschwimmerinnen und –schwimmer. Dort durchliefen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die vier Jahreszeiten. Mit einem Kübel und drei Fischen ging es zum Aquarium, um sie dort auszusetzen. Danach rief der Durst im Sommer. Es galt ein Tablett mit Krug und Becher quer zum anderen Bassinrand zu transportieren, einzuschenken und danach Äpfel zu holen, sie an den Rand zu transportieren, um sie durch fünf Schneebälle zu tauschen und damit einen Schneemann zu treffen. Als letzter Posten, hier wurde die Zeit anstelle von Punkten registriert, musste ein Blumenstrauss gepflückt werden, welcher in eine Vase gestellt werden sollte. Gefordert war nicht nur Zielfertigkeit, sondern auch Raumdenken oder aber Feinmotorik. Wer solch liebevolle Parcours baut, wird auch entsprechend verabschiedet. Die vier Appenzeller Sektionen ehrten Evi Gossweiler bei der Rangverkündigung mit einem Geschenk und Roland Egger vom Gaiser Schwimmclub mit einem guten Tropfen, denn nicht zuletzt forderte die Durchführung eines in der Schweiz bis heute einmaligen Wettkampfes Mut, aber auch Zeit, mussten die Know-hows der Behindertensportleiterinnen und des Leistungssporttrainers vorerst vernetzt werden.


Gaiser Schwimmclub macht schweizweit Einzigartiges möglich. Ein Wettkampf für Fussgänger im Wasser!


Montag, 8. Mai 2006

Von Handball bis Männerriege

Für einmal war die Männerriege Oberegg Gast in Heiden.
Bild: Isabelle Kürsteiner 
Höhepunkt über Höhepunkt

-iks- Reger Betrieb bei der Behindertensport Sektion Appenzeller Vorderland. Erwin Ganz führte in die Geheimnisse des Handballs ein, die Männerriege Oberegg war zu Gast, der Ausflug fand statt und schon beginnt das Training für Magglingen und Sargans.

Im Behindertensport ist etwas los! Die Vorderländer lernten eine neue Sportart kennen. Zu verdanken ist es Erwin Ganz, Lutzenberg. Anfangs Mai gab der Handballtrainer zwei Lektionen in Sachen Ballbehandlung, sehr zur Freude der Sportlerinnen und Sportler. Und schon folgte ein weiterer Höhepunkt. Für einmal luden die Behindertensportler die Männerriege Oberegg nach Heiden zur gemeinsamen Turnstunde mit anschliessendem gemütlichem Höck ein. Dazu wurde von der Gerbe- in die Wiesturnhalle umgezogen. Aschi Städler leitete die spielerisch fordernde Lektion mit den elf Mannen aus dem benachbarten Dorf. Während sich die Montagsgruppe in Handball und dem Spiel zusammen mit der Männerriege übte, zog die Mittwochsgruppe unter Leitung von Cornelia Inauen, Walzenhausen, aus. Der Ausflug führte mit der Bergbahn nach Rorschach und dem Schiff nach Rheineck. In Lutzenberg wartete ein feines Nachessen in der Hohen Lust auf die Ausflügler.

Training auf Magglingen und Sargans
Nach den Pfingstferien steht bei der Montagsgruppe eine Lektion Minigolf in Rheineck auf dem Programm, dann beginnt das Training für den schweizerischen PLUSPORT-Tag in Magglingen, wo im Juli ein Leichtathletikmehrkampf auf dem Programm steht. Ebenfalls im Jura mit dabei ist die jüngste Turngruppe der Sektion, Sport für Kinder. Auch sie stehen mitten in den Vorbereitungen für einen der Höhepunkte des Jahres. Die Mittwochsgruppe, für diese Mitglieder ist die Reise in den Jura zu anstrengend, wird im September in näheren Sargans einen Mehrkampf absolvieren, weshalb auch sie am Üben ist. Doch das ist noch nicht alles, Albert Ebneter, Heiden, und Goar Gähler, Wald, haben bereits die zweitägige Velotour Ende August organisiert. Die Reise mit zusätzlich zwanzig Spezialvelos wird ins Fürstentum Liechtenstein führen.

Handball, eine Sportart, welche die Vorderländer dank Erwin Ganz aus Lutzenberg kennen lernten.