Samstag, 8. Mai 2010

Rehetobel bewegte den APV


Mittels «Holzhacker» und «Füür» gratulierten die Plusportler dem ATV und verdankten damit die Einladung nach Rehetobel. Bild: pd

rehetobel. Am Samstag führten neun Dörfer die ATV-Jubiläums-Olympiade durch. Rehetobel hatte dazu den Appenzeller Plusport-Verband eingeladen.

Der Sportverein Rehetobel ist bekannt für seine initiativen Projekte. So lud er die Bevölkerung und die ganze Region nicht nur zum Verbandsgeburtstagsanlass zu den verschiedenen Plauschposten, welche in allen neun Dörfern angeboten wurden, ein, sondern organisierte zusätzlich einen ganz besonderen Wettkampf.

Regierungsrat, Sport- und Bildungsdirektor Rolf Degen absolvierte eine ausgeflaggte Strecke in knapp dreissig Minuten. Dieser bis zur Rangverkündigung geheim gehaltenen Zeit galt es am nächsten zu kommen. Ausserdem setzte Rehetobel sein soziales Engagement um und lud den Appenzeller Plusport-Verband (APV) zum Plauschwettkampf ein.

Damit auch schwerer behinderten Sportlerinnen und Sportlern die Teilnahme ermöglicht wurde, änderte das APV-Team mit Daniela Preisig, Schwellbrunn, Albert Ebneter, Heiden, und Aschi Städler, Heiden, die Posten in Zusammenarbeit mit dem Sportverein Rehetobel behindertengerecht ab. Die einzelnen Stationen wurden deshalb doppelt geführt. Die Posten des APV's deckten Frauen und Männer des Turnvereins Heiden unter der Leitung von Heidi Städler zusammen mit Leiterteammitgliedern des Vorderländer Behindertensportes ab. Insgesamt vierzig Gruppen absolvierten vom «Telifo-Killer» über «Lochball», «Trompfsteche», «Gottere Chegle», «Sackjocke» und die «Glücksrallye» bis hin zum «UBS- Goldtransport» mit viel Freude an der Bewegung alle Plauschangebote. Es wurden Handys geworfen, Pet-Flaschen mit Frisbees umgeworfen, Bälle mit dem Rucksack gefangen oder in abgeänderter Form mit einem Reifensack gefangen oder beispielsweise anstelle von Sackhüpfen in Reifen gesprungen oder durch die Reifen gegangen, je nach Möglichkeit.

Vor der Rangverkündigung (Ranglisten sind auf der Sportvereins-Homepage aufgeschaltet) dankte der Anlassverantwortliche Hans Kast Rolf Degen für seinen Einsatz beim Laufwettbewerb. Präsidentin Heidi Steiner übergab Degen ein Sportvereins-T-Shirt als Zeichen der Verbundenheit. Ein weiterer Dank galt allen Plusportlern, den Sportvereinsmitgliedern, dem Turnverein Heiden und dem Abwartehepaar. Hans Kast unterstrich, dass sich in den vergangenen 150 Jahren nicht nur die Gesellschaft stark verändert habe, auch das Turnen hätte ein anderes Gesicht bekommen. Der Aufbau der körperlichen Fitness und das Messen der Leistungsfähigkeit sei wohl ziemlich ähnlich geblieben, hingegen nehme der Sozialauftrag, den ein Verein heute leiste, einen weitaus grösseren Stellenwert als noch vor zwanzig oder dreissig Jahren ein. Dieses soziale Engagement weitete der Sportverein Rehetobel mit der Einladung des APV's weit über die Dorfgrenzen hin aus und bot dem Sportverband neben der Wettkampfmöglichkeit auch eine Plattform, mittels Gymnastik zu gratulieren. Unter der Leitung von Aschi Städler führen die Plusportler den «Holzhacker» und «Füür» auf. Damit setzte der APV einen Farbtupfer in den Geburtstagsfeierlichkeiten des Appenzellischen Turnverbandes.

«Danke Rehetobel, danke Sportverein Rehetobel! Der Sportverein Rehetobel hat uns vom APV bewegt: zum einen rein körperlich bei den Plauschwettkämpfen, zum anderen im Herzen mit der Einladung ins Vorderland. Wir gratulieren dem Appenzellischen Turnverein und freuen uns auf eine weitere gute Zusammenarbeit.» (iks)

Dienstag, 4. Mai 2010

Parcours für (Nicht-)Schwimmer


Auf Weltreise: Einsatz total am 12. Gaiser Wassermeeting.
Bild: Isabelle Kürsteiner

BEHINDERTENSPORT. Zwölftes Gaiser Wassermeeting: Fussgänger- und Schwimmwettkämpfe für Menschen mit Behinderung – schweizweit der einzige Anlass dieser Art.

Obwohl zum zwölften Mal durchgeführt, ist der Fussgängerparcours im Wasser in der Schweiz immer noch der einzige Wettkampf, bei dem sich behinderte Menschen messen können, die nicht schwimmen können, aber dennoch wöchentlich im Wasser bei verschiedenen Plusport-Sektionen trainieren. Den Anlass organisierten der Schwimmclub Gais und der Appenzeller Plusport-Verband (APV) gemeinsam.

Schäfers für Hochueli
Nach dem Rücktritt von Barbara Hochueli waren es erstmals die Geschwister Annelies und Adrian Schäfer aus Appenzell, die die Posten zusammenstellten. Bald stand für sie fest, dass es in diesem Jahr auf Weltreise gehen würde. So hatte jeder Wassergänger ein symbolisches Boot aus Poolnudeln (Schwimmhilfen) zu fassen, um in Europa ein Memory zu lösen.
In Asien galt es, mit Stäbchen Nudeln umzuschichten, in Afrika die richtigen Tiere herauszufinden, und in Amerika wurde ein Indianer-Kopfschmuck kreiert. Fischen am Südpool stand ebenso auf dem Programm wie Wasserschöpfen mit einem Schwamm. Gefragt waren Gleichgewicht, Geschicklichkeit, das Erkennen von Formen oder Tierkenntnisse. In der Kategorie mit Begleitung siegte Karin Raschle vor Anna Bouhraona, beide Innerrhoden, und Kathrin Bosshard, Hinterland. In der Kategorie ohne Begleitung gewann Lorin Rüesch, Innerrhoden, vor Hansueli Wyss (Winterthur).

Für Schwerbehinderte möglich
Annelies und Adrian Schäfer war es ein Anliegen, dass der Parcours auch für Schwerbehinderte möglich war. Deshalb durften die Posten nicht zu schwierig und vor allem zeitlich nicht zu lang sein. Sie tüftelten herum und schliffen die einzelnen Aufgaben danach.
Spannung herrschte am Samstag im Schwimmbecken.
Weil Annelies Schäfer einen unvorhergesehenen Arbeitseinsatz leistete, sprang Bruder Urs als Parcoursbauer ein und verzichtete dafür auf einen Fussballmatch. Der Ablauf klappte wie am Schnürchen. Sportler und Betreuer waren sich einig: Die Weltreise war spannend und interessant. Nach dem Fussgängerparcours folgten Rennen über 25 und 50 Meter in Bauch- und Rückenlage, mit und ohne Schwimmhilfen und Betreuung sowie ein Staffelrennen.

Lagenrennen auf Zeit
Die meisten Teilnehmer waren im Wettkampf über 25 und 50 Meter Bauchlage ohne Betreuung und Hilfsmittel zu verzeichnen. Anders als beim Differenz-Schwimmen galt es hier, eine Strecke auf Zeit zu schwimmen. Nach den Rennen folgte ein gemeinsames Essen. Die Technische Leiterin des APV, Daniela Preisig, verteilte zehn Medaillensätze. Zu den Siegern und Siegerinnen zählten auch Andrea Sonderegger und Matthias Frischknecht aus dem Vorderland. (iks)