Dienstag, 4. Mai 2010

Parcours für (Nicht-)Schwimmer


Auf Weltreise: Einsatz total am 12. Gaiser Wassermeeting.
Bild: Isabelle Kürsteiner

BEHINDERTENSPORT. Zwölftes Gaiser Wassermeeting: Fussgänger- und Schwimmwettkämpfe für Menschen mit Behinderung – schweizweit der einzige Anlass dieser Art.

Obwohl zum zwölften Mal durchgeführt, ist der Fussgängerparcours im Wasser in der Schweiz immer noch der einzige Wettkampf, bei dem sich behinderte Menschen messen können, die nicht schwimmen können, aber dennoch wöchentlich im Wasser bei verschiedenen Plusport-Sektionen trainieren. Den Anlass organisierten der Schwimmclub Gais und der Appenzeller Plusport-Verband (APV) gemeinsam.

Schäfers für Hochueli
Nach dem Rücktritt von Barbara Hochueli waren es erstmals die Geschwister Annelies und Adrian Schäfer aus Appenzell, die die Posten zusammenstellten. Bald stand für sie fest, dass es in diesem Jahr auf Weltreise gehen würde. So hatte jeder Wassergänger ein symbolisches Boot aus Poolnudeln (Schwimmhilfen) zu fassen, um in Europa ein Memory zu lösen.
In Asien galt es, mit Stäbchen Nudeln umzuschichten, in Afrika die richtigen Tiere herauszufinden, und in Amerika wurde ein Indianer-Kopfschmuck kreiert. Fischen am Südpool stand ebenso auf dem Programm wie Wasserschöpfen mit einem Schwamm. Gefragt waren Gleichgewicht, Geschicklichkeit, das Erkennen von Formen oder Tierkenntnisse. In der Kategorie mit Begleitung siegte Karin Raschle vor Anna Bouhraona, beide Innerrhoden, und Kathrin Bosshard, Hinterland. In der Kategorie ohne Begleitung gewann Lorin Rüesch, Innerrhoden, vor Hansueli Wyss (Winterthur).

Für Schwerbehinderte möglich
Annelies und Adrian Schäfer war es ein Anliegen, dass der Parcours auch für Schwerbehinderte möglich war. Deshalb durften die Posten nicht zu schwierig und vor allem zeitlich nicht zu lang sein. Sie tüftelten herum und schliffen die einzelnen Aufgaben danach.
Spannung herrschte am Samstag im Schwimmbecken.
Weil Annelies Schäfer einen unvorhergesehenen Arbeitseinsatz leistete, sprang Bruder Urs als Parcoursbauer ein und verzichtete dafür auf einen Fussballmatch. Der Ablauf klappte wie am Schnürchen. Sportler und Betreuer waren sich einig: Die Weltreise war spannend und interessant. Nach dem Fussgängerparcours folgten Rennen über 25 und 50 Meter in Bauch- und Rückenlage, mit und ohne Schwimmhilfen und Betreuung sowie ein Staffelrennen.

Lagenrennen auf Zeit
Die meisten Teilnehmer waren im Wettkampf über 25 und 50 Meter Bauchlage ohne Betreuung und Hilfsmittel zu verzeichnen. Anders als beim Differenz-Schwimmen galt es hier, eine Strecke auf Zeit zu schwimmen. Nach den Rennen folgte ein gemeinsames Essen. Die Technische Leiterin des APV, Daniela Preisig, verteilte zehn Medaillensätze. Zu den Siegern und Siegerinnen zählten auch Andrea Sonderegger und Matthias Frischknecht aus dem Vorderland. (iks)

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