Montag, 14. Mai 2012

Vorderland begrüsst die Schweiz

Die Vorderländer grüssten die Schweiz mit zwei Bühnenproduktionen. (Bild: iks)

40 Jahre Behindertensport Vorderland: Anlässlich des runden Geburtstages organisierten die Vorderländer die Delegiertenversammlung von Plusport Schweiz.

BEHINDERTENSPORT. Als sich die Gemeinde Heiden vor etwas mehr als 40 Jahren entschied, die Gerbe-Turnhalle rollstuhlgängig zu bauen, war es für Claudia und Peter Eggenberger aus Wolfhalden klar, dass sie fortan nicht nur in Teufen bei den Mittelländern mithelfen, sondern, dass sie in Heiden eine neue Sportgruppe für Menschen mit Behinderung aufziehen wollten.

So begannen im Jahr 1972 regelmässige Turnstunden am Montagabend mit zwei Leitern und fünf behinderten Sportlern aus den Gemeinden Rehetobel, Wolfhalden und Rheineck. Der BSV war geboren worden, dank dem Verständnis der Gemeinde Heiden und der Hartnäckigkeit von Eggenbergers. Nach und nach folgten ein Schwimm-Angebot im Hotel Walzenhausen, eine zweite Turnstunde am Mittwochnachmittag und eine Turnstunde für Kinder am Freitagnachmittag. Heute werden die verschiedenen Sportangebote und über 30 Wochenendaktivitäten pro Jahr von einem 30-köpfigen Leiterteam für rund neunzig Sportlerinnen und Sportlern aus den Vorderländer Gemeinden, Oberegg, Rheineck und bis Rorschach angeboten.

Gute Verankerung in Region
Neben den regelmässigen Schwimm- und Turnstunden werden Projekte mit Turnvereinen sowie polysportiven Vereinigungen durchgeführt. Die Vorderländer Familie wächst entgegen dem schweizerischen Trend jedes Jahr. Einziger Wermutstropfen ist die Mittwochsgruppe, weil sich zwischen 15 und 17 Uhr wenige Helferinnen und Helfer finden, die sich für die Sportler engagieren können. Sonst ist es den Vorderländern unter der Führung von Martin Frischknecht, Walzenhausen, immer gelungen, für ihre zahlreichen Unternehmungen – vom Minigolf-Besuch bis zur zweitägigen Velotour – genügend Helferinnen und Helfer zu finden. Grosse Stützen waren in der Vergangenheit die Turnvereine Heiden und Walzenhausen sowie die Männerriege Oberegg. Der STV Walzenhausen wurde gar zum Vorreiter der Integration, als er vor Jahrzehnten als erster Turnverein überhaupt die Vorderländer als fixe Gäste zu ihren Unterhaltungsabenden einlud. Die Männerriege Oberegg wiederum lud die Vorderländer erstmals zu einer gemeinsamen Turnstunde ein. Diese Idee wurde ebenfalls im ganzen Land aufgenommen, es entstanden in der Folge überall in der Schweiz solche Zusammenarbeiten. Das gipfelte in einem gemeinsamen Auftritt von Plusport Schweiz und dem STV an der Gymnaestrada.

Nachwuchs aus eigenen Reihen
Dank auswärtiger Hilfe war viel möglich, doch auch der eigene Nachwuchs gestaltet bei den Vorderländern heute das Vereinsgeschehen massgeblich mit. So arbeiten die ehemaligen Jugendgruppen-Mitglieder Angela Böhler-Ebneter, Heiden, und Doris Eugster, Grub, im Vorstand mit. Das ehemalige Sportmitglied Monika Kellenberger ist heute Mitglied des Leiterteams der Mittwochgruppe und die Väter Albert Ebneter, Heiden, Hans Lutz, Heiden und Martin Frischknecht, Walzenhausen, engagieren sich ebenfalls seit Jahren im Vorstand. Immer wieder ist es den Vorderländern gelungen, Fachpersonen einzubinden, so Physiotherapeutin Elisabeth Gröli aus Rehetobel oder deren Kollegin Eva-Maria Steiner aus Rorschach. Einen Glückstreffer landete der BSV mit der Verpflichtung von Aschi Städler. Seit Jahren choreographiert er die Auftritte der Vorderländer, so auch an der Geburtstag-DV im Kursaal Heiden.

Dank vom Regierungsrat
An der DV dankte Regierungsrat Rolf Degen für die Freiwilligenarbeit, für Zeit und Energie, die das ganze Jahr hindurch aufgewendet werden. Er stellte fest, dass ohne ehrenamtliche Tätigkeiten und dem dafür nötigen Idealismus das ganze Sportsystem nicht funktionieren würde. (iks)

Keine Kommentare: